Im Frühjahr 2008 bot die Erzieherin und Reitpädagogin/-therapeutin Jenny Kuch auf selbstständiger Basis einen Mutter-Kind Pferdespielkreis für 2-jährige Kinder auf dem Pferdehof Seeger in Remseck-Hochdorf an. Den daran teilnehmenden Kindern gefielen das Reiten und der Umgang mit den Pferden so gut, dass sie immer gar nicht heimgehen wollten. Die Mütter sagten spaßeshalber, dass sie ihre Kinder ja jeden Tag bringen könnten. Diese Idee verfolgte Jenny Kuch weiter und mit der Unterstützung von Heike Gebbert wurde daraus die Idee des Naturkindergartens geboren.

In der Nähe des Pferdehofes Seeger in Remseck-Hochdorf pachtete Jenny eine Wiese. Dort wurde ein Indianerzelt (Tipi) aufgestellt. Dieses diente den Kindern als Unterschlupf zum Vespern und bei Regen. Die  betreute Spielgruppe war zunächst 2 Vormittage, später

3 Vormittage jeweils 3 Stunden geöffnet. Geleitet wurde sie von Jenny, die von einer ungelernten Helferin Frau Heinrich und später Frau Hilburger unterstützt wurde.

Es konnten bis zu 8 Kinder unter 3 Jahren aufgenommen werden. Die Kinder spielten nach ihrer Ankunft frei auf der Wiese und nutzten hier hauptsächlich die Dinge, die sie in der Natur finden konnten. Sie kletterten, rannten und balancierten und bauten im Sand. Sie plantschten in den Pfützen, sammelten Steine, beobachteten Tiere usw. Fester Bestandteil der Vormittage war immer ein gemeinsamer Singkreis, kleine Bastelangebote und der Umgang und das Reiten mit dem Pony Gina.

Im Herbst wurden erste Gespräche mit der Gemeinde Remseck geführt, ob es möglich wäre finanzielle Unterstützung für dieses Projekt zu bekommen. Diese zeigt Interesse für die Betreuung der Kinder unter 3 Jahren, da für diese Altersstufe ohnehin zu wenig Betreuungsplätze zur Verfügung stehen. An einer Erweiterung für Kinder unter 3 Jahren war die Gemeinde zunächst gar nicht interessiert.

Im November wurde nach langem Suchen endlich ein Bauwagen gefunden und auf die Wiese gestellt.

Jetzt hatten wir für den bevorstehenden Winter einen besseren Unterschlupf der sogar  mit einem Gasofen beheizbar gemacht wurde. Einige Väter hatten den Bauwagen auch so renoviert, dass er für uns gut nutzbar war.

Im Dezember 2008 wurde der Verein "Watomi Naturkids" gegründet. Zum Vereinsvorstand gehören Heike Gebbert und Jenny Kuch.

Im Frühjahr 2009 traten wir erneut vor die Gemeinde, um für einen Naturkindergarten für Kinder von 2-6 Jahren zu kämpfen, denn die meisten der erstmals aufgenommenen Kinder wurden im Sommer 3 Jahre und die Eltern wollten sie gerne im Naturkindergarten lassen. Schließlich stimmte die Gemeinde zu und nahm uns in die Bedarfsplanung auf.

Nun musste auch ein Antrag beim Jugendamt gestellt werden und eine Konzeption erarbeitet werden.

Auch diese Hürden wurden gemeistert auch wenn wir lange auf das offizielle „OK“ warten mussten. Das Jugendamt hatte noch nie zuvor erlebt, dass so junge Kinder Umgang mit Pferden haben und deshalb wurde alles sehr genau auf Sicherheit geprüft und zunächst sehr kritisch betrachtet.


Im Frühjahr 2010 bekamen wir unseren zweiten Bauwagen, der sehr aufwendig renoviert worden war und auch um einiges größer als der erste ist. Denn die Kinderzahl war stetig gestiegen, so dass der erste Bauwagen schon lange nicht mehr ausreichend Platz für alle Kinder bot. Außerdem wurde zu diesem Zeitpunkt schon angedacht eine zweite Gruppe zu eröffnen und somit die Kinder in eine Zwergengruppe (Kinder von 2-3 Jahren) und eine Indianergruppe (Kinder von 3-6 Jahren) zu teilen.

Dies verwirklichten wir in Absprache mit der Gemeinde Remseck im April 2011 und erweiterten im Zuge dessen auch die Öffnungszeiten für die Kinder über 3 Jahren auf 6 Stunden und für die Kinder unter 3 Jahren blieb es bei 5 Stunden Betreuungszeit. Wir stellten auch 2 weitere Erziehrinnen ein. So haben wir nun für die Indianergruppe, in die wir bis zu 20 Kinder aufnehmen können 2 Erzieherinnen und eine Helferin und für die Zwergengruppe, die bis zu 10 Kinder aufnehmen können auch 2 Erzieherinnen und eine Helferin.

Diese ganze Entwicklung wäre nicht möglich gewesen ohne den unermüdlichen Einsatz von Heike Gebbert und den engagierten Einsatz unserer Elternschaft, die sich bei etlichen Baueinsätzen auf der Wiese einbrachten. Wir bekamen auch zunehmend Spendengelder, ohne die vieles nicht möglich gewesen wäre. Außerdem erregten wir auch immer mehr Interesse der Öffentlichkeit und bekommen bis jetzt immer wieder ein positives Feedback. Wir können uns nur wünschen und hoffen, dass es so weitergeht. Wir freuen uns sehr über diese Entwicklung.